2024/10/08, Tag 830 (2a 3m 7d),
Teilstrecke: 97,0 km,
Gesamtstrecke: 14.577,0 km

Als wir 2015 von Alicante nach Almeria fuhren, hatten wir vorwiegend gezeltet und da im Landesinneren keine Campingplätze lagen, bewegten wir uns entlang der Küste. Um wegen des bergigen Profils dort von den Höhenmetern zu bewältigende Etappen zu finden, investierten wir viel Zeit in die Planung. Trotz dieser Optimierungen waren es anstrengende Etappen, die uns noch in Erinnerung sind. Dadurch, dass wir jetzt vorwiegend Hotels für Übernachtungen suchen, eröffnen sich für die Streckenführung Alternativen abseits der Küste. Der Blick auf Onlinekarten mit Höhenprofilen zeigte, dass es sich lohnen könnte, neue Wege zu finden.

Bei der Planung traten jedoch neue Schwierigkeiten auf: Das Straßennetz ist dort nicht so dicht und auf etlichen Autobahnen, die oft die kürzestmögliche Verbindung mit den wenigsten Höhenmetern geboten hätten, ist Fahrradfahren verboten. Stattdessen müssen wir uns manchmal im Zick-Zack bewegen, wobei wir jeweils prüfen müssen, ob das Planungsprogramm uns über Schotterpisten führen will, die wir zu vermeiden trachten. Der Vorteil, den die Fahrt entlang der Ebenen versprach, schrumpfte weiter dadurch, dass Hotels abseits der Küste und großer Städte rar sind und wir gezwungen waren, noch weiter von der Ideallinie hinsichtlich Entfernung und Höhenmetern abzuweichen. So mussten wir ein Hotel im eigentlich zu weit nordwestlich liegenden Lorca als Endpunkt unserer heutigen Etappe wählen. Die 545 Höhenmeter auf knapp 100 km wären auf dem sanft ansteigendes Streckenprofil normalerweise gut zu bewältigen gewesen – normalerweise, denn heute machte uns ein unangenehmer Gegenwind, dem die vegetationsarme, flache Ebene kaum Widerstand entgegensetzt, über die gesamte Strecke zu schaffen.

Die Gegend wird beinahe ausschließlich landwirtschaftlich genutzt. Es werden Gemüse, Salat, Zitrusfrüchte, Mandeln und Oliven angebaut. Die zahlreichen Schweinemastbetriebe sind an ihrem charakteristischen Geruch bereits von Weitem erkennbar. Wir wundern uns, dass es sich offenbar lohnt, in dieser ausgedörrten Landschaft Salat auf großen Flächen anzubauen. Entlang der Pflanzenreihen verlegte Schläuche versorgen tropfend jede einzelne Pflanze mit Wasser. Obwohl dies hinsichtlich des Wasserverbrauchs effizienter sein dürfte als die in Deutschland meist eingesetzten Systeme, bei denen ein beträchtlicher Teil des Wassers verdunstet, bevor es den Boden berührt, steht dies im scheinbaren Widerspruch zur Wasserknappheit, die in diesem Teil des Landes den Betrieb von Wasserentsalzungsanlagen erforderlich macht. Auffällig ist weiterhin, dass der gesamte Boden dicht mit einigen Quadratzentimeter großen schwarzen Plastikfolienstücken durchsetzt und bedeckt ist. Es sieht so aus, als ob die Folien, mit denen die Äcker bedeckt wurden, einfach untergepflügt wurden. Aber das ist ja halb so schlimm, denn wir haben das Plastikproblem ja mit dem Verbot von Kunststoff-Ohrenstäbchen gelöst!

Etwa 25 km vor unserem Ziel hatte Diez‘ Hinterrad einen Platten. Anders als in Asien war kein Karkassendraht, sondern ein sehr harter und spitzer Dorn einer Pflanze die Ursache.

Da auch in Spanien die Tage kürzer werden, fuhren wir den letzten Teil ohne Pause und erreichten um 18:30 Uhr unser vorgebuchtes Hotel. Ziemlich erschöpft, aber froh, es für heute geschafft zu haben, bezogen wir unser angenehmes Zimmer.

Aufnahmedatum 08/10/2024

Mandelbäume entlang der langweiligen Straße

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Die trockene Eben zwischen Hügelketten

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Unterkünfte

02.10.2024 14:49
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04.10.2024 15:02
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08.10.2024 18:50
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10.10.2024 16:12
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