2025/08/12, Tag 1.138 (3a 1m 11d),
Teilstrecke: 3,0 km,
Gesamtstrecke: 16.805,0 km

Wie erwartet war die neue Wohnung am 1. Juli nicht bezugsreif und als Mietbeginn wurde daher der 15. Juli vereinbart. Am 14. Juli übernahmen wir die Schlüssel. Zwar hatte man uns bereits vorab den Grundriss der Wohnung zugesandt. Der zeigte jedoch lediglich die Situation vor einem zwischenzeitlich erfolgten größeren Umbau, sodass wir erst nach dem kompletten Ausmessen der Wohnung mit der Planung der Möblierung beginnen konnten. Vor Beginn unserer Reise hatten wir bis auf wenige Ausnahmen alle Möbel verkauft. Mehr als vier Quadratmeter Lagerfläche hatten wir über die lange Zeit nicht mieten wollen und so war nur für sehr wenige Möbel Platz. Zumindest die Küche der neuen Wohnung war weitgehend eingerichtet und die Bäder konnten genutzt werden. Wir hatten zu dem Zeitpunkt weder Tisch noch Stühle und bis zur Lieferung von Bett, Lattenrost und Matratze hätten wir auf unseren Luftmatratzen und in unseren Schlafsäcken schlafen müssen. Die „Erstausstattung“ von Laken, Bezügen und Bettdecken war noch im Self Storage. Aus dem wollten wir erst Sachen in die Wohnung holen, nachdem Handwerker zur Erledigung der noch erforderlichen Arbeiten keinen Zugang mehr zur Wohnung benötigten. Wenn Diez‘ Schwester uns nicht ihr Haus zur Verfügung gestellt hätte, wären wir wahrscheinlich dennoch eingezogen. Bequemer als auf den meisten Campingplätzen hätten wir es dort allemal gehabt.

Vordringlich war die Ausstattung des Schlafzimmers und die Beschaffung eines Teils der Schränke in den Fluren. Erst in einem zweiten Schritt folgte die Bestellung eines weiteren Flurschranks und der Möbel für das Arbeitszimmer. Die Planung des Wohnzimmers haben wir zurückgestellt. Mit dem Auto, das uns Ina während ihres Urlaubs zur Verfügung gestellt hat, suchten wir bei IKEA in Karmen das Mobiliar für das Schlaf- und Arbeitszimmer sowie die Schränke und Kommoden in den Fluren aus, die wir kurz darauf im Internet bestellten.

Obwohl die Fläche des Lagerraums in Hannover mit 2 m x 2 m klein erscheinen mag, lagerte auf ihr ein erhebliches Gewicht und Volumen. Der Raum war bis zur hohen Decke gefüllt. Das war nur möglich durch zwei Tische, die eine „Zwischenebene“ erzeugten. Sie sorgte dafür, dass die unter ihnen lagernden Kartons nicht durch die auf den Tischen stehenden überlastet wurden. Alle Umzugskartons waren jeweils vollständig gefüllt. Wir befürchteten wohl zu Recht, dass ein Transporter bei einer einzigen Fuhre überlastet worden wäre und wir ihn unmöglich so hätten beladen können, dass der Inhalt der unteren Kartons die Last der jeweils über ihnen stehenden unbeschadet überstanden hätte. Daher holten wir am 28. Juli zunächst nur einen Teil. Den Transporter konnten wir erst um 8 Uhr übernehmen und gerieten noch in Münster in einen Stau. Entsprechend verspätet erreichten wir erst nach dem Mittag Dannenberg, wo wir bei Torsten und Ulrike den zwischengelagerten Sessel und den Fernseher von Dagmars verstorbener Mutter abholten. Anschließend luden wir in Hannover ein Großteil der Sachen aus dem Lagerraum zu. Erst in der Nacht erreichten wir unser neues Zuhause mit der Folge, dass niemand mehr anzutreffen war, den wir beim Entladen um Hilfe hätten bitten können – und die hätten wir uns gewünscht, denn Dagmar gelang es nur mit letzter Kraft, z. B. den Wäschetrockner aus dem Wagen auf die Straßenebene zu heben, von wo aus er mit Inas Sackkarre in die Wohnung transportiert wurde. Erst gegen drei Uhr morgens kehrten wir, nachdem wir den Leihwagen zurückgebracht hatten, zur Wohnung zurück. Zwei Tage später, am 28. Juli, wurden die Kartons der ersten IKEA-Bestellung geliefert. Der Zusammenbau nahm drei Tage in Anspruch.

Wir waren froh, den Umzug der in Hannover gelagerten Sachen nicht wie anfangs geplant an zwei aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt zu haben. So konnten wir uns bis zur zweiten Fahrt am 7. August erholen. Die wie beim ersten Mal reservierte Transporterklasse war nicht verfügbar und wir erhielten ein kostenloses Upgrade auf die nächstgrößere Klasse. Im Iveco fühlten wir uns zwar eher wie in einem KLW und er war nicht so komfortabel wie der nur etwa 700 km alte VW Crafter, den wir bei der ersten Anmietung bekamen. Dafür hatte er eine hydraulische Ladebühne, die uns insbesondere bei der ersten Fahrt sehr geholfen hätte. Diesmal war nur der kleinere Rest zu transportieren und zudem nicht der Weg weiter bis Dannenberg zurückzulegen. Daher erreichten wir bereits am Nachmittag unser Zuhause. Die Eisdiele im Erdgeschoss unseres Hauses war entsprechend noch geöffnet. Die beiden Bedienungen boten uns ihre Hilfe an und trugen zwei schwere Stücke in die Wohnung.

Es dauerte, bis die wichtigsten Nacharbeiten an der Wohnung abgeschlossen waren und wir von gestern auf heute erstmalig eine Nacht hier verbrachten. Wir sind dankbar, dass wir in der Zwischenzeit nach den mit Arbeit ausgefüllten Tagen jeweils in Inas Haus zurückkehren konnten, in dem es uns an nichts fehlte.

Heute haben wir unsere Fahrräder geholt und betrachten damit den zweiten Teil unserer Radreise als abgeschlossen. Zusammen mit dem ersten Teil wurden es 48.365 km. Es war manchmal spannend und herausfordernd, immer interessant und den Horizont erweiternd. Wir bereuen nicht, das Wagnis vor zehn Jahren eingegangen zu sein und es gibt allenfalls wenige Tage, auf die wir hätten verzichten wollen. Wir haben das Gefühl, während der Reise mehr erlebt und gelernt zu haben als in der gesamten Zeit davor. Es hat sich gelohnt.

Aufnahmedatum 13/07/2025

Zum Housesitting bei Diez’ Schwester gehörte auch das Füttern der Kornnatter

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Aufnahmedatum 07/08/2025

Bei der zweiten Fuhre erleichterte uns die Hebebühne das Be- und Entladen

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Unterkünfte

30.06.2025 15:56
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09.07.2025 13:16
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12.08.2025 16:51
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