Wegen der relativ hohen für gestern prognostizierten Regenwahrscheinlichkeit blieben wir einen weiteren Tag in unserem schönen Hotel in Đông Hà.
Heute nutzten wir noch einmal das umfangreiche Frühstücksbuffet und saßen um 7:15 Uhr auf den Rädern. Es war frisch und wir starteten wieder mit langer Kleidung. Wir hatten uns eine 70 km Etappe bis zur Kaiserstadt Huế vorgenommen und wollten dort entscheiden, ob und wie es weitergehen sollte. Zunächst hatten wir leichten Rückenwind, die Straße war gut und eben, sodass wir gut vorankamen. Es nieselte immer wieder, und schließlich ließ sich die Regenjacke nicht mehr vermeiden. Solange wie möglich vermeiden wir sie, denn insbesondere bei kalter, feuchter Witterung kondensiert trotz des atmungsaktiven Materials der Schweiß an ihrer Innenseite. Es ist jedes Mal die Entscheidung, ob wir von außen oder innen nass werden wollen.
Als wir den Highway Richtung Huế hätten verlassen müssen, entschlossen wir uns, die in der Vergangenheit bereits zweimal besuchte Stadt diesmal auszulassen und stattdessen die Anzahl der Etappen bis zum hoffentlich besseren Wetter in den Tropen um eine zu reduzieren.
In der Hoffnung, der Navigator könnte uns eine kürzere Route zur auf Huế folgenden Unterkunft berechnen, folgten wir nicht den im Vorfeld ausgearbeiteten, über Huế verlaufenden Tracks, sondern der vom Navigator vorgeschlagenen. Die verläuft über eine Umgehungsstraße in sehr gutem Zustand. Das war jedoch bereits alles, was an Positivem über sie gesagt werden kann. Sie ist länger, auf ihr sind mehr Höhenmeter zu bewältigen und sie führt durch nur spärlich bewohntes Gebiet mit nur sehr wenigen Verpflegungsmöglichkeiten. Bei schönem Wetter hätten wir das in Kauf genommen, doch bei immer wieder einsetzendem Nieselregen und relativ niedrigen Temperaturen war das definitiv die falsche Entscheidung. Das Wetter motivierte uns, die Etappe bis zum Ausgangspunkt derjenigen zur Überquerung des Wolkenpasses, der Grenze zwischen Subtropen und Tropen, auszudehnen. Im Anschluss an die Umgehungsstraße war der Highway wieder etwas stärker befahren. Die vorher nicht analysierte Strecke überraschten uns mit zwei Tunneln. In Vietnam ist das Durchfahren von Tunnels auf Fahrrädern verboten. Vor den Tunnels stehen Wachen, die das Verbot durchsetzen. Angesichts der drohenden Dunkelheit fragten wir, was wir machen sollten, denn der Umweg über den Berg hätte uns viel Zeit gekostet. Der Mann verwies auf eine Galerie, auf der Fußgänger den Tunnel passieren können. Dort dürften wir den Tunnel, unsere Räder schiebend, passieren. Die über dem Straßenniveau verlaufende Galerie ist von beiden Seiten des Tunnels nur über mehrere Stufen zu erreichen, was uns zwang, soviel Gepäck abzunehmen, dass wir sie herauf- und herunterheben konnten. Die Wachmänner hatten wohl Mitleid mit uns und halfen beim Hochwuchten der Fahrräder. Die Aktionen kostete uns wertvolle Zeit, doch eine Umfahrung des Tunnels wäre sicher zeitaufwändiger gewesen.
Es drohte die Dunkelheit und wir fuhren in der Dämmerung bereits einige Zeit mit Licht. Die Regenjacken zogen wir bis zur Ankunft in unserem Hotel nicht mehr aus.
Die schöne Wasserlandschaft mit der Lagune auf der einen Seite und der Meeresbucht auf der anderen hatten wir während des ersten Teils unserer Radreise bei schönstem Wetter erlebt. Jetzt war es bedeckt und windig. Wir hoffen, den Wolkenpass, der im Moment seinem Namen alle Ehre macht, morgen trocken überqueren zu können.
Aufnahmedatum 26/01/2024
Ein Friedhof mit chinesischen Gräbern Wo?Nach Rechtsklick
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Einer von zahlreichen Soldatenfriedhöfen in dieser im Vietnamkrieg stark umkämpften Gegend Wo?Nach Rechtsklick
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In der Ebene zwischen Lagune und Bergen wird Reis angebaut Wo?Nach Rechtsklick
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Von der Lagune Đầm Cầu Hai bekamen wir heute nicht viel zu sehen Wo?Nach Rechtsklick
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Der erste für Fahrräder gesperrte Tunnel, den wir schiebend auf der für Fußgänger vorgesehenen Galerie passierten Wo?Nach Rechtsklick
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Alles wurde ziemlich dreckig Wo?Nach Rechtsklick
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Der zweite Tunnel, den wir ebenfalls nicht durchfahren durften Wo?Nach Rechtsklick
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