In den letzten Tagen haben wir uns mit den Reisevorbereitungen für die beiden anstehenden Flüge beschäftigt. Um die Auflage der Visa zu erfüllen, fliegt Diez am 27. April nach Sri Lanka und kehrt nach einem Aufenthalt von nur wenigen Stunden zurück. Anschließend wird er Zeit haben, sich um unsere Weiterreise zu kümmern und die verschiedenen Optionen auszuloten. Dagmar wird Indien wenige Stunden vor Diez Richtung Deutschland verlassen, wo sie bis zum 1. Juni bleiben wird. Wir hoffen, dass ihre Reise nicht durch Streiks, die in der letzten Zeit mehrfach zur Sperrung von deutschen Flughäfen geführt haben, behindert wird.
Wir hatten zunächst unser Zimmer in Chennai nur für eine kurze Zeit reserviert, um ggf. in eine bessere Unterkunft wechseln zu können. Das zunächst bezogene Zimmer war tatsächlich zu klein und wir hatten uns bereits darauf eingestellt, eine geeignetere Bleibe zu suchen. Erfreulicherweise blieb uns der Aufwand erspart, denn uns wurde auf Nachfrage ein größeres Zimmer im selben Hotel angeboten. Das jetzt bewohnte Zimmer ist deutlich größer und heller und unsere Fahrräder stehen nicht mehr im Weg, da es auch für sie ausreichend Platz bietet. Diez wird hier die nächsten Wochen komfortabel verbringen können.
Einer der Wege zur Hauptstraße, an der die meisten Restaurants zu finden sind, führte entlang eines Hauses, in dessen Garten sich ein Herr mühte, einen Zweig über ihm zu erreichen, um ihn mit einer Gartenschere abzuschneiden. Dagmar sah dies und brachte den Zweig mit Hilfe eines Schrubbers, den wir kurz zuvor gekauft hatten, in die Reichweite des Herren. Im folgenden Gespräch stellte sich heraus, dass die Frau des Herrn Deutschlehrerin ist. Sie wurde daher gerufen und nach ein paar Worten folgte eine Einladung zu einem Frühstück am 18. April. Solch eine Gelegenheit lassen wir uns nicht entgehen. Unsere Einschätzung bewahrheitete sich, dass wir nicht nur mit einem hervorragenden Frühstück, das uns und den Eltern unserer Gastgeberin serviert wurde, empfangen wurden, sondern durch die Gespräche Einblicke in das Leben in Indien gewannen, die nur bei solchen Begegnungen möglich sind. Die Eltern der Hausdame luden uns ebenfalls zu einem Frühstück, das dem ihrer Tochter ebenbürtig war, ein. Es fand vier Tage später statt. Wieder war es eine sehr warmherzige Atmosphäre und wir fühlten uns schon beinahe zur Familie gehörig. Man versprach Dagmar, während ihrer Abwesenheit auf Diez aufzupassen und lud ihn ein, jederzeit vorbeizukommen.
Es scheint, als wohnten wir in einem besonderen Viertel. Anders als die viertgrößte Stadt dieses bevölkerungsreichsten Staates vielleicht erwarten lässt, hat der Stadtteil einen beinahe dörflichen Charakter. Die Nachbarn kennen sich und wir werden auf unseren Wegen zum Essen und Einkaufen bereits häufig gegrüßt.
Aufnahmedatum 18/04/2023
Im Kräuterdachgarten unserer Gastgeber Wo?Nach Rechtsklick
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Eingeladen zum Frühstück mit Uma, ihrem Vater und ihrem Mann (v. l. n. r) Wo?Nach Rechtsklick
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Aufnahmedatum 22/04/2023
Vier Tage später die Einladung zum Frühstück bei Umas Eltern Wo?Nach Rechtsklick
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Dagmar zwischen Uma, Umas Mutter, Umas Vater und Umas Mann (v. l. n. r) Wo?Nach Rechtsklick
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Auch Umas Eltern haben einen (Kräuter-)Dachgarten, der von einem Mangobaum überspannt wird Wo?Nach Rechtsklick
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