2022/10/13, Tag 104 (3m 12d),
Teilstrecke: 76,3 km,
Gesamtstrecke: 3.141,1 km

Den schlechten Belag und die teilweise steilen Anstiege der letzten Etappe noch in Erinnerung, haben wir uns heute für die Straße einer höheren Ordnung entschieden. Wir waren gespannt, ob die vermeintlich bessere Fahrbarkeit den Stress durch den befürchteten dichteren und schnelleren Verkehr aufwiegen würde. Wir hatten sogar Alternativrouten ausgearbeitet und im Navigator verfügbar, um bei Bedarf die D020 umgehen zu können. Zunächst fuhren wir unbehelligt auf dem breiten Seitenstreifen eines als vierspurige Schnellstraße ausgebauten Stücks. Zu unserer Überraschung blieb es die ganze Zeit bei der unerwartet geringen Verkehrsdichte. Die uns überholenden Fahrzeuge nutzten wegen des nur seltenen Gegenverkehrs meist die Chance, einen ausreichenden Abstand zu uns zu halten.

Zu Beginn war es nicht so kalt wie während der letzten Tage. Dafür blieb es den ganzen Tag kühl und sehr windig. Zeitweise hemmte der schräg von vorn kommende Wind erheblich unser Vorankommen und selbst auf abschüssigen Abschnitten mussten wir kurbeln. Erstmalig auf unserer diesjährigen Reise legten wir den ganzen Tag unsere langen Hosen und langärmeligen T-Shirts nicht ab.

Bei der Ausarbeitung der Strecke hatten wir uns gewundert, dass die Programme sich standhaft weigerten, ab Pınarhisar der D020 zu folgen. Selbst dort platzierte Zwischenziele konnten sie nicht zwingen, den kurzen Weg zu wählen. Stets wollte man uns über eine längere, südliche Straße führen. Normalerweise zeigt sich solch ein Verhalten, wenn Teilstücke für Fahrräder gesperrt sind. Das konnten wir jedoch mit Google Maps, das im Street-View-Modus ein entsprechendes Verbotsschild am Straßenrand hätte zeigen müssen, nicht verifizieren. In der Hoffnung, nähere Informationen zur Befahrbarkeit der direkten Line zu erhalten, sprachen wir in Pınarhisar ein paar junge Leute vor einem Geschäft an, bevor wir auf die für uns nicht nachvollziehbaren Straßenführung hätten abbiegen sollen. Noch bevor diese sich als des Englischen nicht mächtig outen konnten, mischte sich ein älterer Herr ein und fragte, ob wir Deutsche wären. Er hatte lange für BMW in Dingolfing gearbeitet und ist als Rentner in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Wir unterhielten uns kurz mit ihm und er versicherte uns, dass es keinen Grund gäbe, die längere Route zu fahren. Es gab dennoch eine Sperrung der D020, jedoch lediglich für eine die gesamte Straßenbreite beanspruchende Lieferung von Baustoffen für einen großen Neubau. Eine Umleitung war eingerichtet. Doch was Autofahrer oft nur ein paar zusätzliche Minuten kostet, kann für uns Radfahrer eine nicht unerhebliche Verzögerung bedeuten. Daher ignorierten wir das Durchfahrtsverbot und konnten die Straßenblockade auf dem Bürgersteig umfahren. Anschließend wurde uns klar, was die Aversion der Navigationsprogramme gegen die von uns gewählte Strecke ausgelöst hatte: Die Straße muss erst vor Kurzem freigegeben worden sein, der Belag ist noch jungfräulich – so schnell sind selbst die Online-Navigationsprogramme nicht.

Während einer Essenspause, die wir etwas abseits der Straße zwischen lichten Bäumen sitzend einlegten, hielt auf unserer Höhe ein Auto am Straßenrand. Ein gut gekleideter Mann kam mit zwei Flaschen Wasser und zwei Schokoladenriegeln zu uns. Nachdem wir auf unser mitgebrachtes Wasser verweisend seine Flaschen abgelehnt hatten, konnte er uns wenigstens überreden, die Süßigkeiten anzunehmen. Wieder einmal überraschte uns die Gastfreundschaft der türkischen Bevölkerung. Später nötigten uns durch nachdrückliches Bitten zwei Verkäufer von Wassermelonen an ihren Stand und schenkten uns frisch aufgeschnittene Melonenstücke. Einer von ihnen sprach Deutsch, da er in Augsburg studiert hatte. Wir hatten ein interessantes Gespräch über deutsche und türkische Politik.

Nach einer Etappe mit gut zu fahrenden Höhenmetern erreichten wir gegen 16:00 Uhr unser vorgebuchtes Hotel.

Aufnahmedatum 10/10/2022

Auch in der Türkei gibt es Sprayer

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Leider sehen viele Häuser so aus

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Im Gegensatz zu diesem Restaurant

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Den türkischen Kaffee trinkt man günstiger in den zahlreichen einfachen Straßencafés

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Das Hızırbey-Hamam (Badehaus) rechts und der Besistan (überdachtem Basar) im Stadtzentrum von Kırklareli

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Die Hızır Bey Camii

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Das Geburtshaus Atatürks, das ursprünglich im griechischen Thessaloniki, seinem Geburtsort stand

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Das Äußere deutet nicht auf den günstigen Hotelpreis hin

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Aufnahmedatum 11/10/2022

Blick aus unserem Hotelzimmer über Kırklareli

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Aufnahmedatum 13/10/2022

Die erste Senke haben wir bald geschafft

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Die typische Landschaft in dieser Gegend

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So mühsam manchmal der Aufstieg, so lohnend ist der Ausblick von der Kuppe

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Unterkünfte

08.10.2022 17:35
08.10.2022 17:35
10.10.2022 11:39
10.10.2022 11:39
13.10.2022 17:10
13.10.2022 17:10
10.11.2022 05:48
10.11.2022 05:48