Die sich von Etappe zu Etappe seit einiger Zeit kontinuierlich verkürzende Länge ist nicht darauf zurückzuführen, dass wir längere Strecken nicht mehr zurücklegen können oder wollen. Vielmehr diktieren uns die Orte der wenigen in den Buchungsportalen für diese Gegend aufgeführten Unterkünfte die Endpunkte. Man könnte meinen, dass die geringe in den Portalen verzeichnete Untekunftsdichte darauf zurückzuführen ist, dass sich nur wenige dort eintragen lassen, um so die nicht unbeträchtlichen Abgaben an den Betreiber der Seiten zu vermeiden. Leider mussten wir feststellen, dass wir tatsächlich nur wenige nicht in den Buchungsportalen aufgeführte Unterkünfte gesehen haben. Darüber hinaus wäre es bei nicht vorgebuchten Pensionen schwer, nach der Ankunft vor Ort Kontakt mit den oft des Englischen oder Deutschen nicht mächtigen Vermietern aufzunehmen und man müsste wahrscheinlich länger suchen, bis man eine verfügbare, von Ausstattung, Lage und Preis akzeptable Pension findet. Bei den Buchungsportalen kann man sich durch entsprechend ausgewählte Filterkriterien eine gute Vorauswahl anzeigen lassen.
Leider gibt es keinen Filter, der die Auswahl auf solche Unterkünfte einschränkt, in denen unsere Fahrräder sicher untergebracht werden können. Stattdessen durchsuchen wir die Kommentare von ehemaligen Mietern und hoffen, dort entsprechende Hinweise zu finden. In manchen Fällen lässt sich die in den Buchungsportalen aus naheliegenden Gründen nicht angegebene Telefonnummer der Unterkunft über eine Suchmaschine ermitteln und man kann telefonisch eine Klärung herbeiführen. Führt all das noch nicht zum Ziel, wählen wir möglichst solche Unterkünfte, die aufgrund der vom Vermieter oder den Gästen bereitgestellten Fotos eine Unterbringung der Räder auf einer Terrasse, in einem Innenhof oder in der Wohnung möglich erscheinen lässt. Bisher hatten wir Glück, denn stets ließ sich eine Lösung finden.
Rumänien, zumindest der südliche Teil entlang der Donau, den wir bisher bereist haben, ist recht eintönig. Kleine, sich an der Straße entlangziehende Dörfer wechseln sich ab mit riesigen Feldern. Die Dörfer sind voneinander kaum zu unterscheiden. Von der Straße nach außen gesehen ist der Aufbau zu beiden Seiten meist wir folgt: Ein unbefestigter, schmaler Seitenstreifen, dessen Befahren mit dem Fahrrad meist zum Sturz führen würde, eine Böschung, ein Graben für Regenwasser, die Böschung, die wieder auf Straßenniveau führt, ein zwei bis drei Meter breiter, manchmal bepflanzter Streifen, ein plattierter Gehweg, ein weiterer Streifen Grün mit Bänken, auf denen sich ab dem späten Vormittag die zumeist ältere Generation niederlässt. Direkt hinter den Bänken versperren blickdichte Zäune die Sicht auf die wenige Metern dahinter sich anschließenden eingeschossigen Häuser. Aus sich uns nicht erschließenden Gründen sind diese stets quer zur Straße ausgerichtet. Die meisten dieser Häuser sind alt und renovierungsbedürftig. Es gibt auch protzige Neubauten mit bemüht eleganten Zäunen, Türen und verspielten Elementen, die keinem erkennbaren praktischen Zweck dienen. Ein für uns überraschend großer Anteil der Neubauten steht leer oder wurde nicht fertiggestellt.
Das Auto scheint hier noch wichtiger für den Status zu sein als in Deutschland. Die sehr hohe Dichte an Waschanlagen zeugt nicht davon, dass die Autos hier besonders schnell verschmutzen, sondern davon, welcher Wert auf einen schönen, sauberen Wagen gelegt wird. Wer meint, etwas auf sich halten zu können, fährt BMW oder Mercedes oder wenigstens einen VW. Die Autos auf den Grundstücken stehen dabei in Größe und Zustand oft im Missverhältnis zum Zustand des Hauses ihrer Besitzer.
Jedoch nicht bei jedem Haus darf man vom Äußeren auf die Wohnung und die Einrichtung im Inneren schließen. Unsere aktuelle Wohnung ist es solches Beipiel. Das Bild im Buchunsportal, das einen Teil des Wohnblocks von außen mit verwahrlosten Balkonverkleidungen, Schäden am Putz und großflächigen Verfärbungen durch Schimmel bzw. Algen zeigt, ist abschreckend und birgt die Gefahr, dass man diese Unterkunft sofort als ungeeignet verwirft. Wir hatten bereits in Novi Sad die Erfahrung gemacht, dass sich in einer trostlosen Gegend und einem äußerlich ebensolchen Block ein Apartment befinden kann, dass hochmodern, funktional, sauber und voll ausgestattet ist. Genau diesen Kontrast können wir auch bei der aktuellen Unterkunft wieder erleben. Wenn wir uns nach z. B. drei Fahrtagen etwas ausruhen wollen und ohnehin meist im Apartment bleiben, schätzen wir solche großen Apartments mit Waschmaschine und vollständig ausgerüsteter Küche mehr als eine gepflegte Gegend. Im aktuellen Fall liegt das Apartment dazu noch in unmittelbarer Nähe zu Supermärkten und dem Markt. Das alles zum Preis von weniger als 40 €, der konkurenzlos ist gegenüber den üblicherweise teureren Hotelzimmern, die zudem das Waschen und Trocknen sehr viel umständlicher machen und es darüber hinaus nicht erlauben, selbst zu kochen um dem üblichen Fast Food oder den Pizzerien zu entgehen.
Aufnahmedatum 21/09/2022
Unterhalb des Damms des Sees Balta Mostiștea Wo?Nach Rechtsklick
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Der Sees Balta Mostiștea Wo?Nach Rechtsklick
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Der den See Lacul Gălățui mit der Donau verbindende Canal Gălățui Wo?Nach Rechtsklick
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Der See Lacul Gălățui Wo?Nach Rechtsklick
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