Nach der Nacht in dem einfachen Zimmer mit der Gemeinschaftsdusche und -toilette konnten wir umziehen. Man hatte uns einen Bungalow in Aussicht gestellt, den wir zwei Nächte hätten bewohnen können. Der Wetterbericht hatte für die nächsten mindestens sechs Tage unbeständiges und regnerisches Wetter angekündigt, sodass wir hofften, länger dort bleiben zu können. Beim Erkunden des Campingplatzes hatten wir verschiedene Unterkunftstypen gesehen, u. a. die direkt hinter dem Donaudeich gelegenen Häuser, die auf Pfählen so hoch aufgeständert sind, dass sie auf dem Niveau der Deichkrone liegen und die Bewohner ungehinderten Blick von ihrer Terrasse auf die Donau haben. Auch wenn wir uns nicht vorstellen konnten, dass dies der Typ ist, der für die uns genannten 37 € pro Nacht zu haben ist, träumten wir davon, dort einziehen zu können. Zu unserer Freude und Überraschung erhielten wir den Schlüssel für genau eines dieser Pfahlhäuser. Wir versorgten uns im nahegelegenen Supermarkt mit lokalem Wein, den uns eine Einheimische auf Nachfrage empfohlen hatte, Käse sowie Baguette und gaben uns so versorgt dem berauschenden Blick von unserer Terrasse auf die Donau und das unverbaute gegenüberliegende Flussufer hin.
Es dauerte nicht lange und man sicherte uns die Unterbringungsmöglichkeit in einem anderen Bungalow auch für die Zeit nach den ersten beiden Bungalow-Tagen zu. Samstag, den 19. August, der letzte Tag, für den tagsüber noch gutes Wetter angesagt war, nutzten wir, um Budapest zu besuchen. Dies ist eine der Gelegenheiten, bei denen Individualreisende mehr über das besuchte Land erfahren können als aus den Hochglanz-Reiseführen. Zunächst liefen wir etwa zwei Kilometer zum Bahnhof. Für Dagmar sind im ÖPNV keine Tickets zu lösen, da in Ungarn Personen ab 65 Jahren unentgeltlich befördert werden. Diese Personengruppe hat auf Verlangen lediglich einen Altersnachweis zu erbringen. Anders bei Diez, dem sein deutscher Rentenausweis hier keine Ermäßigung bringt. Er kaufte sich an einem Automaten ein 24-Stunden-Ticket für Budapest. Als noch vor der Abfahrt ein Kontrolleur zustieg, erfuhr Diez auf Nachfrage von dem weder des Deutschen noch Englischen mächtigen Mann, dass man sich noch außerhalb des Geltungsbereichs des Budapest-Tickets befinde und man bis zu dessen Gültigkeitsgrenze noch ein Zusatzticket erwerben müsse. Das war jedoch nicht die einzige Schwierigkeit, denn die Zugverbindung ist durch Bauarbeiten unterbrochen und ein Teil der Strecke war mit einem Bus zurückzulegen. Glücklicherweise waren die Anschlüsse gut aufeinander abgestimmt, sodass wir ohne großen Zeitverlust in der Hauptstadt ankamen. Aufgrund dieser Erfahrungen lösten wir für die Rückfahrt bereits in Budapest das Ticket für den vom Budapest-Ticket nicht abgedeckten Abschnitt. Doch auch dieses Zusatzticket genügte nicht für die Busfahrt vom Bahnhof zum Campingplatz. Dazu musste am Bahnhof im Schalter der Busgesellschaft noch ein weiteres Ticket gebucht werden. Wir hatten gelernt, jede Gelegenheit zu nutzen, uns zu vergewissern, nicht unbeabsichtigt schwarzzufahren – bisher mit Erfolg. Genau wie im Supermarkt, wo wir gerne die Hilfe von Einheimischen in Anspruch nehmen, uns die lokalen Spezialitäten empfehlen zu lassen, vermitteln uns solche Erlebnisse nicht nur einen ungefilterten Eindruck vom Leben im Land, sondern auch von den Menschen, die uns bisher ausschließlich hilfsbereit und freundlich begegnet sind.
Budapest selbst bereitete sich auf den am darauffolgenden Tag begangenen Nationalfeiertag vor. Überall wurden Lautsprecherboxen installiert, Konzerte und das große Feuerwerk am Donauufer wurden vorbereitet. Auf der Burg präsentierten an vielen Ständen die Regionen des Landes ihre Handwerkskünste.
Aufnahmedatum 18/08/2022
Der Blick von unserer Terrasse auf die Donau Wo?Nach Rechtsklick
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Aufnahmedatum 19/08/2022
Der Blick donauabwärts auf die Kettenbrücke Wo?Nach Rechtsklick
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Das St.-Stephans-Denkmal auf dem Burgberg Wo?Nach Rechtsklick
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Blick vom Burgberg über die Donau auf das Parlamentsgebäude Wo?Nach Rechtsklick
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Blick vom Burgberg donauabwärts … Wo?Nach Rechtsklick
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… und donauaufwärts Wo?Nach Rechtsklick
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Die Matthiaskirche
Die Königliche Reithalle Wo?Nach Rechtsklick
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Der Matthias-Brunnen Wo?Nach Rechtsklick
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Tor zum Innenhof des Burgpalasts Wo?Nach Rechtsklick
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Im Innenhof des Burgpalasts Wo?Nach Rechtsklick
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Die Burgberg Standseilbahn Wo?Nach Rechtsklick
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Das Ethnografisches Museum Wo?Nach Rechtsklick
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