Ein Nachtrag zum gestrigen Tag: Auf dem Weg zum Abendessen wurden wir, als wir uns den Gopuram eines Hindutempels ansahen, von einem Mönch sehr freundlich hereingebeten. Ohne diese Aufforderung hätten wir den Tempel nicht betreten, denn den Hinweisschildern, die vermutlich in Tamil und der tamilischen Schrift verfasst sind, konnten wir nicht entnehmen ob Nichthindus Zutritt haben und wir adäquat gekleidet waren. Die sehr aufgeschlossenen Mönche erklärten gerne ihre Rituale und welche Gottheiten im Tempel verehrt werden. Nachdem für uns ein Mönch im Allerheiligsten des Tempels vor der Statue Shivas ein Ritual zelebriert hatte, bedankten wir uns mit einer kleinen Spende und bekamen als Segenszeichen einen weißen Strich und einen dunkelroten Punkt auf die Stirn. Dagmar wurde ein kleiner Blumenkranz gereicht, den sie ins Haar stecken sollte. In dieser touristisch unbedeutenden Stadt sind ausländische Besucher des Tempels wohl sehr selten, sodass man uns erst nach zahlreichen Selfies und nachdem wir über unsere Reise berichtet hatten, gehen ließ. Obwohl wir schon öfter solchen Ritualen beigewohnt haben, beeindruckt uns jedes Mal die trotz der entspannten Stimmung spürbare Ernsthaftigkeit der Handlungen.
Im Anschluss an unser Abendessen fragten wir in einem kleinen Geschäft nach einer Spezialität, von der wir in der Beschreibung des Ortes gelesen hatten. Nach anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten, die Transkription aus dem Tamil scheint nicht so einfach zu sein, verstand man, was wir suchten. Der Laden, in dem wir gefragt hatten, hat das Gewünschte nicht im Angebot. Ohne zu zögern, verließ der Verkäufer sein Geschäft, um uns zu einer Bäckerei zu führen und dem Konkurrenten zu erläutern, was wir wünschten. So unkompliziert geht man hier mit seinen Mitbewerbern und so hilfsbereit mit seinen Kunden um. Sichtlich erfreut, dass wir in seinem Geschäft die lokalen Köstlichkeiten probieren und ggf. kaufen wollten, mussten oder besser gesagt, durften wir etliche seiner Produkte probieren. Dadurch wissen wir, dass es in Sattur mehr als die eine in der Ortsbeschreibung aufgeführte lokale Köstlichkeit gibt. Die Empfehlungen verhalfen uns zu einem köstlichen Nachtisch.
Der heutige Tag verlief zunächst ähnlich wie der gestrige. Der Highway war wenig befahren, die Strecke ist flach und wir kamen gut voran. Die letzten 10 km hatten es jedoch in sich. Eine untergeordnete Straße führt vom Highway ins Zentrum von Madurai. Sie ist in sehr schlechtem Zustand und Fahrradfahrer können wegen der vielen Schlaglöcher am Rand nur einen relativ schmalen Streifen befahren. Zudem ist der Zubringer stark befahren und im Großstadtverkehr herrschen rauere Sitten als auf dem Land. Das verlangt konzentriertes Fahren und wir sind jedes Mal froh, wenn wir ohne Unfall unser Ziel erreicht haben. Nach drei Fahrtagen wollen wir jetzt zwei Ruhetage einlegen, zumal Madurai touristisch mehr zu bieten hat als die letzten Übernachtungsorte.
Aufnahmedatum 30/03/2023
Der Eingang zum Tempel Sri Pathra Kaliyamman Thiru Kovil in Sattur Wo?Nach Rechtsklick
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Für uns zelebrierte ein Mönch im Allerheiligsten ein Ritual, anschließend bekamen wir von ihm das Segenszeichen, Tilaka, auf die Stirn
Aufnahmedatum 31/03/2023
Zwei Pfauen Wo?Nach Rechtsklick
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Etwas später ein weiterer Pfau nur etwa zwei Meter neben der Fahrbahn Wo?Nach Rechtsklick
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Im Gegensatz zur Westküste ist es hier trocken und es dominieren dornige Büsche, die von den Ziegen nicht gefressen werden Wo?Nach Rechtsklick
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Der 320 Meter hohe, steile Felsen in Tirupparankundram Wo?Nach Rechtsklick
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