2022/08/05, Tag 35 (1m 4d),
Teilstrecke: 107,5 km,
Gesamtstrecke: 885,4 km

Bis Brünn waren bei vielen Höhenmetern mehr als 100 km zu fahren. Der typische Fall, einen Zwischenstopp einzuplanen. Diesmal jedoch liegen die in den elektronischen Karten verzeichneten Übernachtungsmöglichkeiten entweder zu dicht am Start- oder Zielort. Daher und weil für die Nacht und die folgenden Tage Regen angesagt war, entschlossen wir uns zu versuchen, die Gesamtdistanz zu fahren und hofften, bei Bedarf eine nicht erfasste Pension zu finden. Zwar drohte lt. Wetterbericht bis zur Nacht kein Regen, die Temperatur sollte jedoch auf 35 Grad steigen.

Während der Planung hatten wir gesehen, dass die im Internet verfügbaren ausgefertigten oder mit den Planungsprogrammen berechneten Routenvorschläge sich erheblich bezüglich der Länge und insbesondere der zu bewältigenden Höhenmeter unterscheiden. Leicht hätte man eine Tour fahren können, bei der wir 2000 Höhenmeter mehr zu überwinden gehabt hätten. Es lohnte sich daher, die Optionen genau zu prüfen und im Detail weiter zu optimieren. Eine dieser Optimierungen bestand darin, die ersten ca. 22 km statt über kleinere Straßen über eine Art Bundesstraße zu fahren. Von der Summe der Höhenmeter machte das zwar keinen großen Unterschied. Analysiert man das Höhenprofil jedoch im Detail, so erkennt man, dass die Anstiege auf der größeren Straße nicht so steil und damit leichter zu fahren sind. Dafür waren wir auch bereit, das erwartete höhere Verkehrsaufkommen in Kauf zu nehmen. Letztgenannte Sorge verflüchtigte sich kurz nach dem Start: Ein Schild verwies auf eine Vollsperrung in 4,5 km und empfahl eine Umleitung. Der Verkehr beschränkte sich daher auf den der wenigen Anlieger. Von der Umleitung konnten wir nicht abschätzen, welche zusätzliche Strecke und wie viele zusätzlichen Höhenmeter sie uns gekostet hätte. Also gingen wir das Risiko ein, ggf. zusätzlich zur Umleitung die jeweils 4,5 km bis zur Sperrung und zurück fahren zu müssen, was angesichts der ohnehin bereits langen Gesamtdistanz ärgerlich gewesen wäre. Wir hofften, dass wir wie in der Vergangenheit die Baustelle wenigstens schiebend auf einem für Fußgänger vorgesehenen Weg überwinden konnten. Wir stießen am Durchfahrt-verboten-Schild auf ein Teilstück der Straße, dessen Belag teilweise abgefräst war, um ihn zu erneuern – für uns Radfahrer also kein Grund, es nicht zu befahren – vorbei an sich wundernden Bauarbeitern.

Nach dem Teilstück auf der größeren Straße folgten wir einem Routenvorschlag über kleinere Straßen. Die Anstiege sind dort steiler und insbesondere bei Schotterbelag konnten manche von Dagmar nur schiebend überwunden werden.

Die für die vielen Höhenmeter verantwortlichen Hügel sind nicht nur schweißtreibend, sondern sorgen auch für eine abwechslungsreiche und schöne Landschaft. Um nicht zu spät anzukommen, standen wir bereits bereit, unsere Räder zu packen, als die Rezeption öffnete und uns den Raum mit den Fahrrädern aufschloss. Proviant für die Fahrt hatten wir bereits vorher in der benachbarten Bäckerei kaufen können. Wir befürchteten, dass es wie auf der vorangegangenen Etappe über lange Strecken keine Möglichkeit gegeben hätte, Verpflegung zu kaufen oder einzukehren – was Zeit gekostet hätte. Als wir überraschend auf einen kleinen Supermarkt stießen, haben wir dennoch angehalten um mit vier Litern unseren ursprünglich viereinhalb Liter umfassenden Wasservorrat wieder aufzufüllen. Wenn sich diese Gelegenheit nicht ergeben hätte, hätten wir bei einem der am Weg liegenden Häuser um das Auffüllen unserer drei 1,5-Liter-Flaschen gebeten. Die Höhenmeter, Strecke und Hitze machten Dagmar die letzten etwa 20 km der Etappe schwer und des Anstiegs nach der langen Abfahrt auf einer geraden in die Stadt führenden Straße hätte es ihrer Meinung nicht mehr bedurft. Die Aussicht auf ein oder eher zwei kühle, frischgezapfte dunkle Biere ließen sie jedoch durchhalten.

Aufnahmedatum 05/08/2022

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Unterkünfte

01.08.2022 14:40
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03.08.2022 14:41
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