Die Aussicht auf eine Pension oder ein Hotel am Ende der nächsten Etappe veranlassten uns, den Campingplatz auf dem Yachtclubgelände bereits nach einer Nacht wieder zu verlassen. Wie bereits geschildert, lag es auch nicht an der guten Infrastruktur. Lediglich die Stadt wäre ohne Rad etwas umständlich zu erreichen gewesen – und unsere Räder lassen wir, zumindest außerhalb eines Zeltplatzes, ungern unbeaufsichtigt. Noch immer folgen wir nicht dem offiziellen Elberadweg, sondern versuchen, unsere Ziele auf dem kürzesten Weg zu erreichen, obwohl wir uns dadurch wahrscheinlich mehr zu bewältigende Höhenmeter einhandeln. Die von uns befahrenen Strecken werden von deutlich weniger Radlern befahren. Die Gegend ist so einsam, dass wir sehr lange warten mussten, bis wir unseren Müsli- und Nudelvorrat aufstocken konnten und dass wir ein geöffnetes Café fanden, überraschte uns ebenso wie wir uns erfreute.
Nach sehr langer Zeit ist wieder ein Speichenbruch zu vermelden und das liegt nicht nur an der mehr als zweijährigen Pause. Es traf eine Speiche an Dagmars Hinterrad. Wir hatten mit Brüchen am Hinterrad bereits schlechte Erfahrungen gesammelt, denn wenn sie auf der falschen Seite und an der falschen Stelle brechen, muss nicht nur das gesamte Hinterrad ausgebaut, sondern auch das Hinterradritzel entfernt werden, um die neue Speiche einziehen zu können. Diesmal hatten wir jedoch Glück und sie konnte ohne diese zeitaufwändigen Schritte ersetzt werden. Heute drohten wieder den gesamten Tag dunkle Wolken. Es blieb jedoch trocken. Meist klagten wir in diesem Reisebericht, wenn Gegenwind herrschte. Für die letzten beiden Etappen können wir jedoch von Rückenwind berichten, der uns das Vorwärtskommen erleichterte.
Nach den Erfahrungen in Dessau fragten wir bereits beim ersten Hotel, das wir in Torgau passierten, nach einem Zimmer und nicht erst der Pension, die wir als Ziel geplant hatten. Dort machte man uns keine großen Hoffnungen, dass wir im Umfeld überhaupt ein freies Zimmer finden würden. Ganz so schnell wollten wir uns nicht entmutigen lassen und fuhren Richtung Zentrum als wir auf einen Hinweis auf die Touristeninformation stießen. Man berichtete uns dort, dass für dieses Wochenende bereits seit Dezember alle Unterkünfte ausgebucht seien und empfahl uns, einen Campingplatz aufzusuchen. Diesem Rat folgend haben wir erneut unser Zelt aufgebaut. Wir hatten Glück, als vorletzte Gäste noch an einem Asia-Imbiss etwas zu essen bekommen zu haben. Da es auf dem aktuellen Campingplatz Waschmaschinen und einen Trockner gibt, wollen wir die Gelegenheit nutzen, zu waschen und werden daher mindestens einen Ruhetag einlegen, zumal das Wetter und insbesondere die ungewöhnlich tiefen Temperaturen nicht zum Weiterradeln einladen.
Aufnahmedatum 09/07/2022
Die Elbe bei Dessau Wo?Nach Rechtsklick
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Die durch das Jahrhunderthochwasser zu unrühmlicher Bekanntheit gelangte Mulde Wo?Nach Rechtsklick
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Die zum Schloss Oranienbaum gehörige Orangerie. Wo?Nach Rechtsklick
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Kein riesiger Campingplatz, sondern Besucher einer Veranstaltung in der Ferropolis Wo?Nach Rechtsklick
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Einsame Straße, wenig Verkehr Wo?Nach Rechtsklick
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Dagmar fragte nach, ob man sich beim Preis von 5,05 € verrechnet habe. Wo?Nach Rechtsklick
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