Die Rezeption des Campingplatzes, auf dem wir unseren Bungalow gebucht hatten, öffnet nach der Mittagspause erst um 16 Uhr. Da wir heute nur 77 km mit wenigen Höhenmetern fahren wollten, nahmen wir das Frühstücksangebot in unserem Hotel wahr. Das hervorragende Frühstücksbüfett erwies sich als ausgezeichnet und wurde ab 7 Uhr angeboten. In anderen Hotels ist das Frühstück manchmal im Preis enthalten, wird teilweise jedoch erst ab 8:30 Uhr angeboten. Da etliche Gäste, wie wir, bereits vorher abreisen wollen oder müssen, lässt das an der Seriosität solcher Angebote zweifeln.
Die ersten Kilometer auf unserem Weg zum Canal du Midi fuhren wir auf kleinen Nebenstraßen durch landwirtschaftlich, z. B. zum Weinanbau genutztes Gebiet und kreuzten die Via Domitia. Wir sahen eine riesige, nahezu kreisförmige Fläche, die radial wie eine Torte in Segmente unterteilt ist. Auf Karten sind die radialen Gräben gut zu erkennen, mit denen zwischen 1250 und 1270 Mönche den Étang de Montady trockenlegten. Dort gelangten wir an den Canal du Midi, dessen begleitendem Radweg wir heute meist folgten. Die Strecke am Kanal begann asphaltiert, wurde aber bald zu einer steinharten getrockneten Lehmtrasse.
Durch den gestrigen Feiertag hat gefühlt ganz Frankreich einen Brückentag und dementsprechend viele Menschen waren mit ihren Rädern unterwegs. Auch hier werden die vielen Pedelecs zur Plage, denn viele Besitzer meinen, mit dem Rad die Vorfahrt miterworben zu haben. Trotz dieser Widrigkeiten bewältigten wir die Strecke gut und freuten uns auf die Stadt Sète, wo wir ein weiteres Mal Austern essen wollten. Leider war die Hafenstraße, in der die entsprechenden Lokale liegen, dermaßen mit Touristen überfüllt, dass wir von einem Aufenthalt absahen. Kurz hinter Sète fuhren wir lange Zeit zwischen zwei großen, flachen Lagunen mit Zugang zum Meer. Ein weiteres Mal sahen wir eine große Anzahl Flamingos in ihrem natürlichen Lebensraum. Gegen 17 Uhr erreichten wir unseren Bungalow. Diesen Campingplatz kannten wir noch nicht und wir werden ihn kaum ein zweites Mal besuchen. Dass man Bettwäsche und Handtücher bei Buchung eines Mobilheims oder Bungalows extra bezahlen muss, war uns auch in Spanien passiert, doch dass auch für Decken und Kopfkissen zu zahlen ist, war uns neu. In Hotels und auf Campingplätzen auf der ganzen Welt ist freies WiFi inzwischen selbstverständlich, nur hier ist der Zugang kostenpflichtig. Dazu ist der Tagespreis teilweise höher als das umfangreichere Paket, das in einer Prepaid-SIM-Karte enthalten ist. So schön dieses Land ist, sind wir wegen dieser in verschiedenen Bereichen beobachteten Geldschneiderei froh, wenn wir es wieder verlassen können. Sehr hohe Preise verleiden uns auch das abendliche Essengehen.
Aufnahmedatum 30/05/2025
Zwischen 1250 und 1270 wurden die hier (nur schlecht) sichtbaren radiale Entwässerungsgräben angelegt, mit denen der Étang de Montady trockengelegt wurde Wo?Nach Rechtsklick
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Wir haben den Canal du Midi erreicht Wo?Nach Rechtsklick
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Der Pic du Canigou ist über der Ebene noch immer zu sehen Wo?Nach Rechtsklick
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Ein typischer Radweg entlang des Kanals Wo?Nach Rechtsklick
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Das Doppel-Kreuzungsbauwerk mit dem Libron (Hochwasserdurchlass des Libron) Wo?Nach Rechtsklick
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Nach Agde führt dieser schmale Pfad zurück auf den Radweg entlang des Canal du Midi Wo?Nach Rechtsklick
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Der letzte Abschnitt des Canal du Midi, an dessen Ende der Kanal in den Étang de Thau mündet Wo?Nach Rechtsklick
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Lange fuhren wir auf dem Radweg hinter den Dünen Wo?Nach Rechtsklick
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Hier verläuft der Radweg entlang des Wasserweges durch den Étang de Vic Wo?Nach Rechtsklick
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