Am Montag, den 14. April, dem Tag nach unserer Ankunft in Almuñécar, öffnete der Supermarkt, in dem wir für unser Frühstück einkaufen wollten, erst um 9:00 Uhr. Im Anschluss an das Frühstück holten wir nacheinander beide Räder aus dem Self-storage in unser Apartment.
Mit Sorge hatten wir aus Indien verfolgt, dass der Süden Spaniens erneut von einem Unwetter mit Starkregen heimgesucht worden war. Wir hatten bereits bei der Besichtigung des Lagerraumes wegen der Lage neben einer Parkplatzebene am Ende einer abschüssigen Rampe nach der Überflutungssicherheit gefragt. Damals hatte man uns versichert, der Raum sei bisher nicht überschwemmt worden. Dennoch waren wir erleichtert, als wir feststellten, dass der Lagerraum trocken geblieben war. Viele der eingelagerten Sachen wären andernfalls unbrauchbar geworden.
Während der ersten Tage in Almuñécar herrschte starker Wind, es gab entsprechend hohe Wellen und wir hätten uns etwas höhere Temperaturen gewünscht. Am Dienstag sortierten wir die Sachen aus, die nach Deutschland geschickt werden sollten. Unsere Reiserucksäcke, die wir für die Reise nach Indien, in den Oman und Qatar gekauft hatten, hätten in unserem Fahrtradgepäck keinen Platz gehabt und zudem wollten wir zusätzliches Gewicht bei den zu erwartenden Höhenmetern vermeiden. Nachmittags stellten wir mit Schrecken fest, dass in Andalusien bereits ab Donnerstag die Osterfeiertage beginnen und uns ggf. nur ein Tag zur Auswahl eines Kurierdienstes, zum Besorgen von Kartons, zum Verpacken und Aufgeben der beiden Pakete bleiben würde. Den Rest des Tages konnten wir zumindest nutzen, einen Paketdienst zu finden, der zu akzeptablen Konditionen unsere Pakete befördert.
Am Mittwoch erfuhren wir beim Besuch der Annahmestelle für die Pakete, dass man auch am Donnerstagvormittag noch geöffnet habe – das bedeutete eine gewisse Entspannung. Wenn wir die Pakete vor Ostern nicht mehr hätten versenden können, hätten wir noch einen weiteren Tag in Almuñécar bleiben müssen. Falls wir dann beim aktuellen Vermieter nicht hätten verlängern können, hätten wir uns in einem der Hotels einmieten müssen. Abgesehen davon, dass dann die Hotelbuchungen für die ersten beiden Unterkünfte nach Almuñécar verfallen wären, ist ungewiss, ob die zu den späteren Terminen verfügbar gewesen wären. Anschließend haben wir Umzugskartons gekauft und auf Maß gebracht, denn nur so konnten wir das Maximalmaß des attraktivsten Paketdienstes einhalten. Um 17 Uhr war alles gepackt, die Sendungen waren online vorbereitet und bezahlt und in der Annahmestelle mussten lediglich die vom Mobiltelefon-Programm des Dienstes angezeigten QR-Codes eingelesen werden. Die Pakete mussten weder mit Absender- oder Empfängeradressen beschriftet werden, es genügte ein kleiner Aufkleber, den die Annahmestelle aufbrachte. Um 17:30 Uhr war die Aktion endlich abgeschlossen. Jetzt hoffen wir, dass Diez‘ Schwester, an die wir die Pakete geschickt haben, entweder anwesend ist, wenn diese ankommen oder verfügt werden kann, dass die Lieferung im Carport abgestellt wird, wenn Diez‘ Schwester ab Ostern verreist, was sie beabsichtigt, wenn es das Wetter zulässt.
Am Donnerstagmorgen war es mit 15 Grad wieder frisch. In der Nacht hatte es geregnet und es blieb stürmisch. Wir kauften Lebensmittel ein, was hier trotz des Feiertags möglich ist. Dadurch müssen wir uns nicht für mehrere Tage bevorraten. Nach dem Frühstück wurden die Bremse an Dagmars Rad entlüftet, die Ketten geölt und Dagmars Kettenblatt ersetzt, das einen Schlag hatte, der sich beim Kurbeln durch ein Schleifen am Kettenschutz bemerkbar machte.
Gegen 22 Uhr wurden wir durch eine Kapelle auf einen Umzug aufmerksam. Von unserem Balkon verfolgten wir das Geschehen vor unserer Unterkunft. Traditionell finden in Spanien in der Osterwoche viele Veranstaltungen statt. Es gibt Aufführungen, gespielt von Laiendarstellern, die die Passion darstellen. Dazu gibt es regional unterschiedliche Umzüge. Sogenannte „Büßer“, die den Zug anführen, tragen Ku-Klux-Klan-mäßige Zipfelmützen und lange Gewänder. Jede Bruderschaft, deren Gründung teilweise bis ins Mittelalter zurückreicht, hat ihre eigene Tracht. Den Büßern folgt ein oft sehr schwerer Altar mit einer großen Jesusfigur, der von vielen Männern getragen wird. Es schließeb sich Träger mit einem Marienaltar an. Den Schluss bildet eine große Kapelle, die getragene Musik oder Trommelstücke vorträgt. Die letzten Zuschauer waren bis gegen 3 Uhr morgens auf der Straße.
Am Karfreitag zeigte sich das Wetter von einer deutlich freundlicheren Seite. Der Wind hatte sich gelegt, die Sonne schien und es war deutlich wärmer. Wir nutzten die Zeit für einen Spaziergang und besuchten das kleine archäologische Museum der Stadt. Viele Touristen, aber auch Einheimische besuchten den Strand und einige Mutige badeten im noch kühlen Mittelmeer. Die hübsche Altstadt von Almuñécar war gut besucht und es herrschte eine freundliche Feiertagsstimmung.
Aufnahmedatum 14/04/2025
In dem kleinen botanischen Garten vor unserer Unterkunft Wo?Nach Rechtsklick
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Blick von der ehemaligen Fischfabrik auf das Castillo de San Miguel Wo?Nach Rechtsklick
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Reste der ehemaligen römischen Fischfabrik Wo?Nach Rechtsklick
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Entweder ist das Wasser wärmer als wir vermuten oder es handelt sich um kälteresistente Touristen, z. B. aus UK Wo?Nach Rechtsklick
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Aufnahmedatum 18/04/2025
Die ehemalige Fischfabrik vom Berg des Castillo de San Miguel Wo?Nach Rechtsklick
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Im Museo Arqueológico Cueva de Siete Palacios Wo?Nach Rechtsklick
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Blick über den Plaza de la Constitución auf das Rathaus Wo?Nach Rechtsklick
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Das Wetter lud am Karfreitag zum Aufenthalt am Strand ein Wo?Nach Rechtsklick
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