Heute Morgen war der Himmel bedeckt und die Straßen vom nächtlichen Regen noch nass. Als wir losfuhren, setzte wieder leichter Regen ein. Während der ersten Stunde fuhren wir sogar mit Licht, denn wegen der dichten Wolkendecke war es noch verhältnismäßig dunkel. Positiv war die milde Temperatur und dass sich der Wind gelegt hatte. Es gab zu so früher Stunde am Sonntagmorgen nur wenig Verkehr.
Je näher wir der spanischen Grenze und damit den Bergen kamen, desto dunkler wurde der Himmel und wir befürchteten, bald sehr nass zu werden. Der Verkehr in Grenznähe nahm spürbar zu. Erst nach der Recherche im Internet erkannten wir den Grund: Im spanischen Teil des Grenzortes kann man steuerbegünstigt einkaufen. Dafür nutzen offensichtlich viele Franzosen den arbeitsfreien Sonntag. Auf der spanischen Seite versorgten wir uns u. a. mit Ibérico-Schinken, auf den wir uns bereits gefreut hatten. Während wir – wie bereits so oft auf dem Bordstein eines Parkplatzes sitzend – aßen, zeigte sich durch erste Wolkenlücken sogar kurz die Sonne. Es wurde zwar auch etwas windiger, das behinderte uns jedoch nicht. Nach den großen Shops mit ihrem Angebot vorwiegend hochprozentiger Getränke normalisierte sich die Verkehrsdichte wieder.
2015 (am 22.9.) waren wir noch auf der französischen Seite dem Wegweiser des Euroradwegs 8 gefolgt. Der Radweg ist zwar bis zur Grenze manchmal so steil, dass Dagmar schieben musste, aber immerhin asphaltiert. Auf der spanischen Seite hatten wir damals zunächst erhebliche Schwierigkeiten, den weiteren Verlauf des Radwegs zu erkennen. Nur die hochaufgelöste Karte des Navigators ließ uns schließlich den steilen und geröllbedeckten Pfad erkennen, den wir nur mit Glück unfallfrei bewältigten. In den seither vergangenen neun Jahren hat sich am Zustand dieses Abschnitts offensichtlich nichts geändert, denn die veröffentlichten GPS-Tracks weisen diesen Teil des Europaradwegs noch immer nicht als „entwickelt“ aus. Wir hatten kein großes Bedürfnis, das damalige Abenteuer zu wiederholen und missachteten den noch immer ohne Warnung versehenen Wegweiser auf den Euroradweg und folgten der deutschen Bundesstraßen ähnlichen Autostraße. Angesichts der unbekannten Straßeneigenschaften, der nicht stabilen Wetterlage, und des während der letzten Tage teils heftigen Gegenwinds hatten wir vorsorglich Quartiere am ersten Ort hinter der Grenze vorgemerkt, in denen wir unsere Etappe hätten beenden können. Den Pass erreichten wir relativ frisch und auch das Wetter hatte sich nicht verschlechtert. Daher entschlossen wir uns, bis Figueres weiterzufahren. Hier fanden wir ein sehr schönes Hotel, das in dieser Qualität in Frankreich wenigstens um 50 % teurer gewesen wäre.
Aufnahmedatum 08/09/2024
Die Ausläufer der Pyrenäen, über die die Grenze zwischen Frankreich und Spanien verläuft Wo?Nach Rechtsklick
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Die ehemalige Passstraße Wo?Nach Rechtsklick
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Das Tal des Rivière de Rome Wo?Nach Rechtsklick
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Störche über Figueres
Noch immer hängen die Wolken tief Wo?Nach Rechtsklick
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Der Eingang zum Teatre-Museu Dalí Wo?Nach Rechtsklick
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Die Església de Sant Pere Wo?Nach Rechtsklick
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