2022/09/28, Tag 89 (2m 27d),
Teilstrecke: 76,1 km,
Gesamtstrecke: 2.864,5 km

Diesmal waren wir schlauer und haben nicht die Information bei Booking.com dahingehend fehlinterpretiert, wir hätten in dem der Unterkunft zugeordneten Restaurant auch essen können. Die Fotos, die zur Unterkunft eingestellt worden waren, ließen, wie sich herausstellte zutreffender Weise, vermuten, dass Essen nur im Rahmen von Hochzeiten oder sonstigen Feiern zubereitet wird. Wir hatten dies ahnend vorgesorgt und Brot und Aufschnitt nicht nur für die Fahrt, sondern auch für das Abendessen mitgenommen. Zum Frühstück gab es, wie an Fahrtagen üblich, Müsli, das einfach mitzunehmen, schnell mit kaltem Wasser zuzubereiten und zu essen ist. Hier in Bulgarien wäre es auch in den Dörfern schwer, früh frische Backwaren zu kaufen. Hier begnügt man sich anscheinend mit einem Kaffee und Zigaretten, manchmal vielleicht noch ergänzt um ein Stück Börek.

Das Hotel, in dem wir die letzte Nacht verbrachten, befindet sich zwar zwischen der Straße mit der Nummer 208 und einer Bahnlinie und wenn ein Zug durchfuhr, bebte das gesamte Haus. Wir hatten jedoch genug Bettschwere, um uns dennoch gut ausgeschlafen auf unsere letzte Etappe vor dem Schwarzen Meer zu machen. Es herrschte weiterhin wenig Verkehr und der Straßenbelag gehört zum Besten, was wir auf unserer Reise befahren hatten. Das änderte sich schlagartig, als die Straße mit der Nummer 2085 abzweigte. Die Erklärung fanden wir, als wir uns umsahen. Ein großes Schild verweis – wenn wir das richtig interpretiert haben – auf die Infrastrukturförderung der EU, die wohl die Straßenerneuerung maßgeblich finanziert hat. An dieser Stelle haben wir die EU-Förderung nachvollziehen können. Schwerer fällt uns das bei den riesigen Solarzellenfeldern. Wir meinen, dass es in Bulgarien viele Felder gibt, auf denen das Geld besser angelegt wäre als es den meist chinesischen Solarzellenproduzenten zu überweisen.

Zunächst folgten wir in einem engen Tal dem kurvigen Verlauf eines Bachs. Im Anschluss musste wir noch über einen Pass mit knapp 400 m, bevor wir in die Ebene kamen, an deren Ende unser Ziel, Burgas, liegt. Um uns nicht wieder mit dem starken Verkehr einer Europastraße auseinandersetzen zu müssen, hatten wir eine Route über untergeordnete, westlich der Europastraße verlaufende Straßen gewählt. Zweifel daran, ob dies die richtige Entscheidung war, kamen uns, als wir lange Zeit kein anderes Fahrzeug auf unserer Strecke sahen. Da wir jedoch eine vermeintlich aktuelle Onlinekarte zur Planung genutzt hatten, hofften wir, dass dies nicht auf eine Sackgasse hindeutet. Nach 7 km standen wir schließlich mitten in einem aufgegebenen Teil einer Raffinerie vor einem Zaun und mussten umkehren. Glücklicherweise mussten wir nicht die gesamte Strecke zurückfahren und konnten bereits nach 3 km einen Bahnübergang für Fußgänger nutzen, um auf den geplanten Track zurückzugelangen.

Burgas steht als viertgrößte bulgarische Stadt mehr noch als Schumen im Kontrast zu den Dörfern, durch die wir bisher in Bulgarien gefahren sind: Moderne Geschäftshäuser, noble Restaurants, Fünf-Sterne-Hotels und gepflegte Parks und Straßen zeigen, dass hier Geld verdient wird und der Tourismus Geld bringt. Das milde Klima, das hier die Menschen jetzt noch im ca. 20 Grad warmen Wasser schwimmen und sich am Strand sonnen lässt, verdankt Burgas dem Balkangebirge, das die kalten nördlichen Winde abhält. Wir bewohnen jetzt eine Wohnung in Strandnähe und wollen die Zeit hier nutzen, um uns zu entscheiden, wie und wo wir weitermachen wollen. Dazu müssen wir zunächst prüfen, ob auf dem Weg nach Istanbul noch genug Unterkünfte geöffnet haben, die es erlauben würden, mit dem Rad zu fahren. Falls das nicht der Fall sein sollte, wäre der Bus eine Option, wenn mit dem unser Gepäck und unsere Räder sicher befördert werden können. Unentschieden ist auch, wo wir den Winter verbringen werden. Sicher ist lediglich, dass wir den nicht im Kalten aussitzen wollen.

Aufnahmedatum 28/09/2022

So kann ein (kleiner) Bahnhof in Bulgarien aussehen

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Lange fuhren wir im Tal eines sich durch das Balkan Gebirge windenden Baches

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Wir haben das Balkan Gebirge hinter uns gelassen

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Der Übergang vom Gebirge zur Ebene

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Das sanft hügelige Gelände im Anschluss an das Gebirge

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Kurz vor dem knapp 400 m hohen Pass

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Durch den Wald der Strommasten ist bereits das Schwarze Meer zu sehen

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Unterkünfte

25.09.2022 17:27
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27.09.2022 15:02
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29.09.2022 10:49
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08.10.2022 17:35
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